Religion eines freikirchlichen Pastors

Wer in Deutschland seine Steuererklärung macht, muss u.a. auch die Religionszugehörigkeit angeben. Leider ist aber neben „Evangelisch“ und „Römisch-katholisch“ keine andere Religionsart vorgesehen, da alle anderen steuerrechtlich irrelevant sind. Das hat dann für freikirchliche Pastoren folgende Konsequenz:

Ich bin und bleibe dennoch ein Verfechter der konsequenten und 100%igen Trennung von Kirche und Staat und bekenne meine Zugehörigkeit zum Christentum:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer des Himmels und der Erden,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn.

Volltext hier.

Arbeitsmensch

Die Kirmes in Winzenheim ist nun endlich auch vorbei und alles im Dorf beginnt wieder seinen normalen Gang zu gehen. Erst gestern waren Marielle, Anneli und ich noch zusammen ein letztes Mal zum Karrussel- und Autoscooter-Fahren, was aufgrund der vielen gespendeten Freifahrten ein großer Spaß für die Kinder war.

Heute Morgen auf dem Weg zum Kindergarten stellten wir dann fest, dass die komplette Autoscooter-Anlage bereits abgebaut und wegtransportiert war. Dies veranlaßte Anneli zu folgendem Hinweis:

Anneli: „Gell, Papa, wenn Du ein Arbeitsmensch wärst, dann müßtest Du die ganze Nacht den Autoscooter abbauen helfen!“

Ich konnte mir zunächst ein inneres Grinsen nicht verkneifen, machte mir dann aber doch so meine Gedanken. Bin ich nun etwa kein „Arbeitsmensch“? Manchmal komme ich mir nicht nur als solcher, sondern als Workaholic vor – stolz macht mich das freilich nicht. Auch wenn ich keine Autoscooter auf- und abbauen muß und vermutlich nie werde, ich kam schlußendlich zu dem Ergebnis: Kindermund tut erfrischend Wahrheit kund. Deshalb: Ran an die Arbeit, oder wie immer man das bezeichnen kann, was ich so den lieben langen Tag tue… 🙂

Kindertheologie

Heute morgen beim Frühstück hat es mich als Pastor und Theologe mal wieder kalt erwischt:

Anneli: Papa, hat der Gott eigentlich auch Geburtstag?

Papa: Nein, der lebt doch unabhängig von Raum und Zeit…

Anneli: *schaut etwas nachdenklich aus der Wäsche – hat mein Geschwafel natürlich überhaupt nicht verstanden, das versteh ja ich kaum…*

Papa: Der hat das doch alles selbst geschaffen, deshalb hat er keinen Geburtstag *o.k., auch nicht viel besser…*

Anneli: Papa, wie kann der das denn alles schaffen?

Papa: *schwitz* – Das wüßte ich auch mal gerne…

Anneli: Gell, Papa, der Gott schafft immer noch *da haben wir’s mal wieder: ein Kind von 4 Jahren weiß, was die creatio continua ist!!*

Papa: *sehr erleichtert* – Genau so ist es, Schatz!

Anneli: Papa, wie sieht denn der Gott aus?

Papa: *schon wieder so ne Frage…* – Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht *denke zwar an Jesus und Angesicht und imago Dei und so, aber würde das was helfen?*

Anneli: *scheint soweit zufrieden mit meinen Antworten – man hört sie später auf der Toilette laut den Song von Kallauch schmettern: „Ich bin von neuem geboren“*

Papa: *geht beruhigt seiner Arbeit nach*

Gemeindeleitungsstrukturreformpapier-powerpointpräsentation

Vermutlich das Unwort der Woche oder des Jahres oder so…

Auf alle Fälle sind wir gerade dabei, die Reform unserer Gemeindeleitungsstruktur zu Papier zu bringen und damit überhaupt einmal auf den Weg zu bringen. Und weil das alles demnächst auch den Leuten, die davon dann betroffen sind, es zu diskutieren und mit Leben zu füllen, präsentiert werden soll, wird es gleichzeitig in eine Powerpointpräsentation eingearbeitet. Und die heißt dann eben „Gemeindeleitungsstrukturreformpapierpowerpointpräsentation“. 🙂

Dahinter verbirgt sich einer der wohl spannendsten Prozesse des Gemeinde-Jahres 2009.

Nichts ist unmöglich…

Frauen sind einfach überall

Am vergangenen Sonntag war ich seit langer Zeit mal wieder in einer Pfingstgemeinde (im schönen Breisgau) und hörte eine Predigt – ich weiß leider nicht mehr worüber. Aber ein Satz bzw. eine Phrase hat sich dann doch eingeprägt. Der Pastor meinte:

„Frauen waren die letzten am Kreuz Jesu – Frauen waren die ersten am offenen Grab – Frauen sind einfach überall!“

Ich stimme meinem Kollegen darin zu, dass Frauen in der Bibel und gerade von Jesus eine enorme Aufwertung erfahren haben – berechtigterweise. Aber erstaunlich ist doch die Ableitung „Frauen sind einfach überall“ – ich mußte lachen. Und denken: Ja, das stimmt – diese Aussage kommt meiner eigenen erfahrbaren Lebenswirklichkeit recht nahe – und damit zurück zur Arbeit an der Nahe…